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2017.03 – Hauptversammlung 2017: Erfolgskonzepte für die Zukunft

Die Stadthalle Plochingen war am 25. Juni 2017 äußerst gut besucht: Rund 230 interessierte Albvereinsmitglieder waren aus dem ganzen Vereinsgebiet angereist, um der Hauptversammlung am Gründungsort Plochingen beizuwohnen und über aktuelle Themen und Entwicklungen des größten Wandervereins Europas informiert zu werden.

Wie wichtig der Schwäbische Albverein als Impulsgeber für eine nachhaltige, gesundheits- und naturbewusste Gesellschaft ist, zeigte sich nicht zuletzt in der Festrede von Staatssekretär Volker Schebesta (MdL). Er lobte die Pflege von Wanderwegen und deren Beschilderung, das Engagement in Umwelt- und Naturschutz und die vielfältigen Wanderangebote. Der Schwäbische Albverein sei längst mehr als eine Institution, er sei zu einer festen Marke geworden.

Auch bei den Grußworten, die Bürgermeister und Hausherr Frank Buß, außerdem Landrat Heinz Einiger sowie der Präsident des Schwarzwaldvereins, Georg Keller hielten, herrschte Einigkeit darüber, wie bedeutend die Arbeit des Albvereins für Jung und Alt sei. Trotz großer Konkurrenz im Wander- und Outdoor-Segment, schaffe der Schwäbische Albverein mit seinen exklusiven Angeboten eine hohe Erlebnisqualität.

Zuversichtlicher Bericht des Präsidenten

Im Anschluss an die einleitenden Worte der Ehrengäste folgte der Bericht des Präsidenten. Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß tat dies nunmehr zum 16. Mail, er war im Mai bei einer Wahl durch den Hauptausschuss für weitere vier Jahr in seinem Amt bestätigt worden.

Gleich zu Beginn verwies der Albvereinschef darauf, dass seine langjährige Vision, bzgl. Schulwandern, sprich einmal pro Woche Unterricht im Freien, nach und nach Gestalt annimmt. Projekte, wie z.B. die Draußenschule oder Gesundheitswandern für Familien, Kids und Kitas laufen sehr erfolgreich und unter der Federführung des Deutschen Wanderverbands. Auch der evangelische Kindergarten Bühleiche in Plochingen hat am Gesundheitswanderprojekt teilgenommen. Für ihre Wanderleistung von 100 Kilometern erhielten die Kinder das Wanderabzeichen in Bronze, es wurde von der Erzieherin Isolde Günther stellvertretend entgegengenommen.

Passgenaue Wanderungen und gut ausgebildete Wanderführer

Insgesamt unterstrich Rauchfuß während seiner Rede die steigende Beliebtheit des Wanderns und die daraus resultierende Chance für den Albverein und seine Ortsgruppen, sich mit passenden Wanderangeboten und gut ausgebildeten Wanderführern zu positionieren. „Der Schwäbische Albverein hat das Wandern als Kernkompetenz auf seine Fahnen geschrieben und diese Botschaft muss kommuniziert werden“, sagte er. „Die Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg ist berechtigt, Bildungsmaßnahmen im Sinne des Bildungszeitgesetzes durchzuführen“, so Rauchfuß weiter. Das sei ein Anreiz dafür, die Ausbildung zum zertifizierten Wanderführer anzugehen. Die Ausbildungsziele und Ausbildungsinhalte entwickelten sich ständig weiter. Freundliche, kompetente und motivierte Wanderführerinnen und Wanderführer seien unverzichtbar, um auf dem umkämpften Wandermarkt zu bestehen.

Erfolgreich gestartet ist ein neues Wanderprodukt unter dem Begriff „Ü30 Wandern“. Engagierte junge Wanderführer haben dabei ein attraktives Programm ausgearbeitet, das für die Altersgruppe 30 bis 50 passend ist. Insgesamt bot der Albverein im Vorjahr ca. 20.000 Wanderungen an, geführt von mehr als 6.500 Wanderführern und mit ca. 367.000 Teilnehmern.

Der Albvereinspräsident verwies auf die gute Wanderinfrastruktur im Land. Diese habe sich in den letzten Jahren deutlich weiter entwickelt. Hierzu hätten die Kriterien der Qualitätswanderwege Wanderbares Deutschland beigetragen. „Auf eine zuverlässige Beschilderung, auf die Wegebeschaffenheit, auf die Wegeführung und auf die Attraktivität der Wegeumgebung achten die meisten Wanderer ganz besonders“, so Rauchfuß.

Nachhaltiger Einsatz für den Artenschutz

Ein weiterer Wirkungsschwerpunkt des Albvereins ist der Naturschutz:  Über 33.000 Stunden wurden ehrenamtlich geleistet. Zum Beispiel in vielen kleinen und großen Pflegeeinsätzen, welche den Erhalt von wertvollen Biotopen mit seltenen Pflanzen und Tieren sichern. Die Betreuung und der Bau von Nisthilfen, Amphibienschutz, unzählige Putz- und Streifendienste, aber auch Öffentlichkeitsarbeit und naturkundliche Führungen gehören genauso zu den Aktivitäten wie die Ausarbeitung von Stellungsnahmen bei beabsichtigten Eingriffen. „Unter der Erkenntnis, dass täglich ca. 150 Arten auf unserer Erde unwiederbringlich aussterben, müssen wir handeln“, betonte der Albvereinspräsident.

Er verwies auf die Remstal-Gartenschau 2019 in Schwäbisch-Gmünd, an welcher sich der Schwäbische Albverein mit einem Heckenpflegeprogramm beteiligt. Auch das Landesfest wird dann dort ausgetragen werden.

Familiengruppen als Zukunftssicherung

Auch ging Rauchfuß auf die erfolgreiche Familienarbeit und die vielfache Gründung neuer Familiengruppen ein: Zurzeit sind 18 Familiengruppen im Aufbau. Im Jahr 2016 gab es 80 Veranstaltungen mit ca. 1500 Teilnehmern. 250 junge Familien konnten in den Albverein aufgenommen werden. Das seien wichtige und erfreuliche Schritte Richtung Zukunftssicherung, so Rauchfuß weiter.

Zum Schluss bedankte er sich ausdrücklich bei den Mitgliedern für die vielen geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunden im letzten Jahr: 513.000 an der Zahl.

Wie aufregend die Zeltlager des Schwäbischen Albvereins im Jugendzentrum Fuchsfarm sind, stellte die stellvertretende Hauptjugendwartin Lorena Hägele in einem kleinen Video dar.  Des Weiteren berichtete sie über die erfolgreiche Entwicklung innerhalb der Albvereinsjugend.

Goldene Ehrennadel für ehemaligen Vize

Am Ende der Veranstaltung erfolgten mehrere Ehrungen, darunter eine ganz besondere: Der ehemalige Vizepräsident, Reinhard Wolf, wurde für seine vielfachen Verdienste für den Albverein, speziell im Bereich Naturschutz, Wege und Beschilderung, zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt die goldene Ehrennadel. Er war zwölf Jahre als Vizepräsident im Amt. Sein Nachfolger ist der Gauvorsitzende des Lichtenstein- Gaues, Thomas Keck.

Den Abschluss der Mitgliederversammlung bildete die Einladung der Kirchheimer (Teck) Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker zum Landesfest im nächsten Jahr. Termin: 9. -10. Juni 2018.