Chronik – Sportgruppe

Die Geschichte der Sportgruppe – Von der Sportlergruppe über die AV-Kicker bis zu den Kartenspielern

Mit dem Einzug ins neue Vereinsheim in der Otto-Schuster-Straße im Jahre 1963 eröffnete sich für unsere Mitglieder außer dem Wandern auch die Möglichkeit, in eigener Halle Sport zu treiben. Ideale Voraussetzung war, dass die Halle nur von der Grundschule und vom Radsportverein benutzt wurde.

Somit war der Grundstein gelegt, und es dauerte nicht lange, bis sich einige Mitglieder um Erwin Kenner zu einer Sportgruppe zusammenschlossen. Der Donnerstagabend ist bis heute fester Bestandteil des Vereinslebens.

15 Kicker waren in der Gründerzeit keine Seltenheit. Dabei lieferten sich Jung gegen Alt (mit jeweils 1 Torwart und 2 Außenspielern) heiße Kämpfe. Am Anfang gab es für die körperliche Hygiene nach dem „Kick“ nur spärliche Möglichkeiten, da man sich in der vorhandenen Küche waschen musste. Dies tat der Geselligkeit keinen Abbruch, das Bier schmeckte danach allen um so besser. Nach einigen Jahren wurden die Ansprüche größer, und es wurden zwei Duschen mit Umkleideräumen eingerichtet.

Das Freizeitangebot am Donenrstagabend war nun so groß, dass sich mancher Gesangsvereinler überlegen musste, ob er jetzt kicken oder gegenüber im Herzog Karl seinen Sangesfreuden nachkommen sollte. Nach der Singstunde fanden sich die Fans jedoch noch rechtzeitig zum Bier und Kartenspielen ein. Manche Trainingseinheit endete in den frühen Morgenstunden.

Es verging keine lange Zeit, und die Albvereinskicker waren begehrt. Gegner bei Großfeld- und Hallenturnieren, bei denen sich die Akteure manchen Pokal erspielten. Nicht zu vergessen sind die geselligen Stunden bei den nachfolgenden Siegesfeiern. Um den sportlichen Anforderungen das ganze Jahr über zu genügen, fahren die Albvereinskicker jährlich mit Privatwagen oder der Eisenbahn ins „Trainingslager“. 1995 und 1996 wurden zusätzliche Mehrtages-Ausflüge mit Frauen nach Paris, London und an den Gardasee unternommen.

Anfangs fuhren die AV-Kicker mit Trainingsanzug, Schlafsack, Zahnbürste und Fußball (selbstverständlich nur zur Tarnung) zum Jährlichen Pflichttraining. Nach der Heimkehr hätte so mancher Teilnehmer gerne einen Erholungsurlaub eingereicht.

Die ersten Wochenenden gingen ins Allgäu nach Steibis/Oberstaufen, mehrere Jahre in Folge auf die Nusplinger Hütte, mit der Bahn ins Kleine Walsertal zum Berghau Wäldele, zur Altvaterbaude bei Schopfloch, in die Falkenhütte am Hochgrat, zweimal aufs Berghäusle bei Hinterzarten im Schwarzwald und zum Wanderheim Roßberg auf der Schwäbischen Alb.

Mit den Jahren wurden die Ausflüge komfortabler, und es reichte im Regelfall nur die Zahnbürste und das nötige Kleingeld. Es folgten weitere Ausflüge nach Missen/Allgäu, mit Wanderung über die Nagelfluhkette vom Hochgrat zum Mittag, nach Wemding im Ries, Bahnreisen nach München mit Besichtigung der vielen Sehenswürdigkeiten (und Brauereigaststätten) nach Nürnberg und Umgebung sowie abwechslungsreiche Tage im Altmühltal bei Kehlheim beim Donaudurchbruch, ein Wochenende in Ihringen am Kaiserstuhl während der Weinlese und 1997 eine Fahrt mit der Ban nach Eichstätt im Altmühltal. Im Lauf der Jahre fanden die Teilnehmer anstelle des Fußballs immer mehr Gefallen am Fahrradfahren. Vor allem in den Sommermonaten verlegte man die körperliche Ertüchtigung aufs Rad. Für die Knochenschonende Sportart Radfahren konnten auch ehemalige Fußballer gewonnen werden. Oft waren 10-13 Radler unterwegs, immer mit dem Ziel, den Abend bei einem zünftigen Binokel und einem gemütlichen Zusammensein ausklingen zu lassen.

Auch nach dem Umbau und der Renovierung des Gebäudes in der Otto-Schuster-Straße 23 wurde die Halle weiterhin aktiv für die Sportgruppe genutzt. Vorwiegend traf man sich donnerstags zum Fußballspielen. Nach den oft hart geführten Kämpfen in der Halle, drei gegen drei, wurden anschließend ein Stockwerk höher, die Karten und die Mannschaften neu gemischt. Dabei fiel es nicht schwer, den Durst vom Fußballspielen zu löschen.

Seit geraumer Zeit nun tritt das Kartenspiel immer mehr in den Vordergrund. Egal ob zu viert, zu sechst, zu acht oder sogar mit 10 Spielern erfreut sich das Binokeln in geselliger Runde wachsender Beliebtheit. Die Sportgruppe avancierte von der körperlichen Ertüchtigung immer mehr hin zur geistigen. Die Gruppe umfasst momentan ca. 13 Mitglieder. Davon sind einige auch in Gremien der Ortsgruppe tätig oder mit weiteren Aufgaben innerhalb des Vereins betraut.

Nicht nur Spiele-Abende prägen die Zusammenkünfte dieser Gruppe. Neben der Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen wie Mundartlesungen oder Museumsbesuchen pflegen die „AV-Kicker“ die Gemeinschaft. Ausflüge und kleinere Wanderungen in der näheren Umgebung tragen zu gesunden und abwechslungsreichen Gruppenerlebnissen bei. Parallel zu den vielen unterschiedlichen Unternehmungen waren einwöchige Freizeiten im italienischen Apulien immer ein besonderes Erlebnis. Dabei kamen Kultur, Sport, Vergnügen, Geselligkeit und das italienische Essen nie zu kurz. Der leider viel zu früh verstorbene Kamerad Siegfried Metzger war Initiator, Organisator und Reiseleiter in einem und stellte obendrein die Unterkunft bereit.

Auch Skifahrer gehören zu der Gruppe.  Meist spontan werden Skiausfahrten ein- oder mehrtägig geplant und durchgeführt. Der entspannte Fahrstil lässt ein gemütliches „Nach-Unten-Kommen“ zu.

Die Sportlergruppe ist, inzwischen mit einer anderen Ausrichtung als der Name besagt, nach wie vor ein Aktivposten in der Ortsgruppe. Dies zeigt sich auch daran, dass sich in der letzten Zeit jüngere Mitglieder beteiligen. Vielseitigkeit in ihrem Tun zeichnet diese Gruppe seit langem aus.